Haben-Wollen: Kaufverbot?
Jeder von uns hat Wünsche.
Viele dieser Wünsche kann man sich durch einen Kauf erfüllen. Die neue Creme mit 8-in-1-Wirkung (welche man vorher nicht gebraucht hat), braune Sandalen mit schmalen Riemchen (zu denen man nix anzuziehen hat und die beim Einlaufen Druckstellen machen) oder das neue Diätkochbuch (mit schönen Bildern und so vielen Zutaten pro Rezept, dass man kein einziges nachkochen wird) sind typische Fehlkäufe. Selbst, wenn die Dinge an sich 'perfekt' sind, sie stillen nicht das Bedürfnis, das hinter den Wünschen steht (makellose Haut, perfekt sitzende und trendige Schuhe, schlanker und fitter Körper).
Was ist der Hintergrund des Wunsches und kann ich das Bedürfnis, das hinter dem Wunsch steht, durch das Erfüllen des Wunsches stillen? Das sollte man sich selbst in einer ruhigen Minute ehrlich beantworten! Ein paar weitere Fragestellungen können verhindern, dass man sich mit unnützem Kram belastet, Geld sinnfrei ausgibt und auf Dinge verzichtet, die einen wirklich glücklich machen:
-Benutze ich die Dinge, die ich besitze, bewußt? Habe ich vergessen oder verdrängt, dass ich etwas besitze, was ich mir wünsche? Habe ich bereits etwas angeschafft, das ich aufbrauchen könnte?
- Kann ich mir meinen Wunsch erfüllen dadurch, dass ich das Ding selbst herstelle, ohne etwas zu kaufen? Wenn ich das neue Ding haben möchte: warum ist es besser als das alte? Benötige ich das alte Ding weiterhin oder kann ich mich davon trennen sobald das neue da ist? Wenn ich mich nicht trennen kann oder will: warum?
- Was könnte ich an Erlebnissen haben, wenn ich das Geld für das neue Ding spare?
Wenn man etwas kaufen möchte: herausfinden, ...
- ob der Bedarf von außen geweckt wurde und ob man ohne das Ding besser leben könnte.
- was der Grundgedanke ist, was man mit dem Ding bezwecken möchte, und ob das Ding den Zweck erfüllt.
- ob ein anderes Ding, das man besitzt, den selben Zweck erfüllen würde.
- ob man das Ding leihen oder gebraucht kaufen könnte.
- ob man bewußt mit der Einschränkung leben möchte, das Ding (jetzt?) nicht zu besitzen.
- ob es das Ding in bio, vegan, fair, regional und/oder saisonal gibt.
- ob der Preis, den es kostet, den Erzeugern ein würdiges Leben ermöglicht.
- ob man bereit ist, dem Ding einen Platz zu geben, es sauber zu halten und sich damit zu beschäftigen.
Ich bin gegen ein generelles Kaufverbot. Aber Wiederverwenden, Aufwerten, mit Achtsamkeit (be)handeln ist einer der Grundsteine, sich auf die wirklich wichtigen Dinge zu konzentrieren. Wenn ich mein Geld für unnützen Kram aus dem Fenster werfe, freut sich nur der Händler. 2014 möchte ich aber einige Wochenendreisen unternehmen, und die wollen bezahlt werden. Anstatt mich in den Kaufrausch zu begeben möchte ich Dinge loslassen, die mir nicht gut tun, und mich mit Sachen beschäftigen, an denen ich Freude habe.
Jetzt ist aber Schluß mit den melancholischen Beiträgen; 2014 wird ein gutes Jahr!
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