Review: Benecos Nagellack [Meine Meinung]
Getestet habe ich fünf selbstgekaufte Lacke der Firma Benecos, dabei fällt farbübergreifend
mein Urteil gut bis sehr gut aus. Ich vergebe den Lacken 7,7 von 10 möglichen Punkten, in Schulnoten wäre das ein "Gut" oder eine "2+". Für mich war dieses Ergebnis nicht überraschend, hatte ich den hellen Lack doch schon mal
für vier Wochen auf den Zehennägeln.
Mit den Inhaltsstoffen bin ich zufrieden, die Lacke sind recht nah am Naturkosmetikstandard (ich sage nur "5-free": Formulierung ohne Formaldehyd, Toluol, Phthalate, Campher und Colophonium) und vegan. Vom Preis her liegen die Fläschchen Lack unter 4€, das ist mir fast schon etwas zu billig für Naturkosmetik. Die Lacke sind hier fast in jedem Bioladen erhältlich, auch gibt es von Benecos einen Onlineshop der recht günstig liefert. Die Verfügbarkeit ist imho excellent – ich frage mich nicht: "Wo kaufe ich den Lack?" sondern "Welche Farbe nehme ich mit?" … und da wären wir bei der Farbauswahl. Die ist ziemlich gut, gerade sind neue Nuancen auf den Markt gekommen. Die Lacke gibt es in uni, changierend und mit leichten Glitzerpartikeln von weiß über neutral, pastell und knallig hin zu dunkel.
Die Farben selbst sind mittelmäßig deckend: von den hellen bzw. changierenden oder glitzrigen Farben brauche ich drei Schichten für einen deckenden, streifenfreien Auftrag, bei den dunklen bzw. uni Farben reichen zwei Schichten. Bei einem meiner fünf Lacke ist das Auftragspinselchen etwas struppig, aber auch damit bekomme ich den Lack einigermaßen gut auf den Fingernagel. Ich würde allerdings lieber 50 Cent mehr zahlen und dafür ein hochwertigeres Pinselchen bekommen!
Der Lack hält durchweg gut, ich habe für euch Fotos gemacht, die hänge ich unten an. Mit Unterlack (KK) ohne Überlack und nach ein paar Tagen kleinen Ausbesserungsarbeiten konnte ich den Lack ungefähr eine Woche drauflassen.
Abnehmen geht auch total gut, ich benutze einen KK Nagellackentferner und habe mit nur einem Wattepad und einem Wattestäbchen alle Schichten restlos entfernen können.
Meine Gefühle zur Firma Benecos sind etwas zwiegespalten: die angebotenen Produkte befinden sich im unteren Preissegment. Das ist einerseits toll für Leute, die nicht so viel Geld haben und trotzdem naturnahe Kosmetik kaufen wollen, aber andererseits kann ich bei so einer Preispolitik nicht sicher sein, daß in Herstellung und Vertrieb alle Arbeiter gut bezahlt werden. In den USA gibt es von anderen Firmen Lacke auf Wasserbasis, und von Provida einen farblosen Lack der
zertifiziert ist – Benecos macht es sich also ein bischen einfach, sich auf "5 free" auszuruhen. Ein Luxusproblem, ich weiß.
Ich lasse die Tragefotos für sich selbst sprechen, ihr könnt dann besser entscheiden, "wie lange der Lack hält". Lackiert habe ich wie in meinem
Tutorial, also mit eingepinselter Nagelhaut und drüberlackiert.
Meine Lackierkünste sind nicht besonders gut, besonders am Zeigefinger ist es mir diesmal nicht so toll gelungen. Das Auf- und Zuschrauben der fünf Fläschchen hat mich ein bischen beim Auftrag gestört, bei nur einer Farbe gelingt es mir normalerweise besser. Da sind sie, die 5 Farben, direkt nach dem Trocknen:
Kleiner Finger: "pepper green" (Unterlack + 2 Schichten)
Ringfinger: "ice ice, baby" (Unterlack + 3 Schichten)
Mittelfinger: "tender kiss" (Unterlack + 3 Schichten)
Zeigefinger: "sharp rosé" (Unterlack + 3 Schichten)
Daumen: "urban grey" (Unterlack + 2 Schichten)
Nach dreieinhalb Tagen hatte ich leichtes Tipwear und an zwei, drei Stellen waren kleine Ecken am Lack ab. Ich habe ganz dünn dort, wo es nötig war, ein bischen frischen Lack aufgetupft, denn eigentlich sah die Lackierung noch recht gut aus – so wie auf dem Foto.
Nach fünf Tagen war der Lack dann schon nicht mehr superschön, und auch eine nachgepinselte Stelle hatte sich wieder gelöst. Ärgerlich, dachte ich. Bis mir aufgefallen ist, dass der Fingernagel unter dem Lack eingerissen war. Im Normalfall würde mir das spätestens nach ein paar Stunden auffallen, weil ich immer hängenbleiben würde, da hat der Lack gute Dienste geleistet und den Schaden verdeckt und abgemildert. (Ich habe den Nagel kürzer geschnitten und in Form gefeilt und bin mit einer dünnen Schicht Lack an der Nagelspitze drüber gegangen.)
Hier seht ihr schön, wie der Lack anfängt, sich vom Nagel zu lösen. An der Nagelhaut kann man erkennen, wie viel mein Nagel gewachsen ist, und an dieser Kante wird er letztendlich auch abplatzen.
Nach fast sieben Tagen ist der Lack hart an der Grenze, aber weil ich nicht raus musste, habe ich ihn noch dran gelassen. Der Oberflächenglanz ist weg, die Spitzen sind weiß geschliffen, überall gibt es kleine Macken.
Nach siebeneinhalb Tagen habe ich ablackiert, da war es bitter nötig. Die linke Hand sah besser aus als die rechte …
… denn dort sind am Nagelbett größere Lackstückchen abgeplatzt.
Fazit:
Wer von konventionellen Lacken auf naturnahe umsteigen möchte, dem kann ich uneingeschränkt die Lacke von Benecos empfehlen. Ihr findet hier ausreichend unterschiedliche Farben, teilweise mit Metalliceffekt oder Glitzerpartikeln, und könnt schöne Nageldesigns damit machen.
Der Artikel spiegelt meine persönliche Meinung wieder. Mir wurden weder Produkte zur Verfügung gestellt noch andere geldwerte Leistungen oder Zahlungen entgegengebracht.
biovegan am 08. Juni 14
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Haircare Haarseife [DIY]
Dieses Posting ist für die Seifensieder unter euch – für die, die es schon sind, und für die, die es werden wollen.
Vor gut vier Wochen habe ich eine neue Haarseife gesiedet, und vom Rezept her habe ich mir wieder einige Gedanken gemacht. Keine Sorge, heute kommt nicht wieder so ein
Hammerpost wie vor ein paar Wochen, heute geht es sehr gemäßigt zu. Ich gebe euch erst mal ein paar harte Fakten:
Name der Seife: Haircare
Herstellungsdatum: 3. Mai 2014
Überfettung: 20%
Mein Rezept
140g Kokosöl
130g Avocadoöl
130g Mangobutter
130g Sesamöl
130g Sojaöl (mit Kräuterauszug)
20g Kakaobutter
20g Traubenkernöl
200g Kokosmilch (darin enthalten sind ca. 40g Kokosfett, die habe ich bei den Ölen schon mit eingerechnet)
NaOH für eine Überfettung von 20%
1TL Heilerde für die Marmorierung
ätherische Öle von Krauseminze, Salbei, Rosmarin und Hoholz
Gesamtgewicht frisch ca. 1kg
Für diese Seife habe ich mir ein
Haaröl mit Kräuterauszug hergestellt. Auf eine Flasche Sojaöl mit 250ml Inhalt habe ich
25g Süßholz
15g Katzenminze
10g Brennnessel
gegeben und alles in meinem Mixer auf höchster Stufe für zwei Minuten durchpüriert, eine Stunde ziehen lassen, und das zwei weitere Male wiederholt. Danach habe ich das Öl noch ein paar Stunden ziehen lassen und anschließend erst gesiebt und dann durch ein dünnes Baumwolltuch abgefiltert. Normalerweise ist das Sojaöl von gelber Farbe, mit dem Kräuterauszug ist es aber dunkelgrün, so wie dunkles Avocadoöl. Von diesem Haaröl, das ich mir auch in die Kopfhaut einmassiere, habe ich 130g in meiner Haircare verseift.
Süßholz bildet Schleimstoffe, es kann helfen, die Haare zu kräftigen und besser kämmbar zu machen (wenn ich mich da richtig erinnere).
Katzenminze lässt, als Teerinse, die Haare flutschig werden. Ich erhoffe mir von dem Kräuterauszug in der Seife, dass die Haare beim Waschen weniger verkletten und verknoten.
Brennnessel soll ebenfalls gut für Kopfhaut und Haare sein und die Haare glatter machen.
Kokosöl ist für stabilen und großporigen Schaum zuständig, er sorgt dafür, dass sich trotz der vielen pflegenden Inhaltsstoffe der Schaum gut in den Haaren verteilen lässt und die Haare sauber werden.
Avocadoöl ist unter Langhaars ein anerkanntes Haarpflegeöl, auch in Haarseife ist es mild reinigend.
Mangobutter sorgt in meiner Seife dafür, dass die Seifenstücke fest werden und ist zudem relativ pflegend.
Sesamöl vertrage ich persönlich in Haarseifen sehr gut, ich komme gut damit klar und es macht mir ein schönes Haargefühl.
Kakaobutter gibt den Seifenstücken einen besonderen 'Griff' und erweitert, zusammen mit der Mangobutter, das Fettsäurespektrum der Fettzusammenstellung im Bereich der gesättigten Fettsäuren.
Traubenkernöl liegt in der Skala eher bei 'feuchtigkeitspendend' und bei den mehrfach ungesättigten Fettsäuren.
Kokosmilch wird gerne für Haarkuren eingesetzt und ist auch in Seife als Zusatz sehr beliebt. Es macht den Seifenschaum cremiger und die Seife reinigt auch milder. Ich hätte auch Schafs- oder Ziegenmilch verwenden können, aber ich habe die vegane Alternative bevorzugt.
Heilerde ist ein schöner Farbstoff, der gut für die Haut ist. In hoher Konzentration in Seife hat er eine leicht peelende und klärende Wirkung, in dieser geringen Konzentration lasse ich das mal außer acht.
Ätherische Öle dienen mir vor allem zum Beduften, für mich ist das ein bischen Aromatherapie während des Haarewaschens und ich mag die Kombination von Krauseminze, Salbei, Rosmarin und Hoholz recht gern.
Wenn ich bei Seifen von
Pflege spreche, dann ist damit
sehr milde, schonende Reinigung gemeint. Eine Seife, die die Haut reinigt, kann nicht gleichzeitig pflegen. Aber sie kann ihren Job auf eine Art und Weise machen, dass die Haut nicht übermäßig strapaziert und angegriffen wird, sondern sich gut anfühlt, und anschließende Pflege nicht mehr unbedingt notwendig ist. Das Hautgefühl nach einer Seifenreinigung mit einer sehr hoch überfetteten Seife ist einfach was ganz anderes, als wenn man sich mit einem 08/15-Duschgel eingeschäumt hat.
Ich habe sehr feine Haare mit leichten Wellen (2aFii für die, die es interessiert). Obwohl die Seife noch so jung ist und die irre Überfettung von 20% hat, habe ich schon ein Stück von ihr verduscht und verschamponiert. Meine Kopfhaut kommt sehr gut mit der hohen Überfettung klar, auch die Haare selbst sind okay. Da ich in die Längen eh nochmal Spülung gebe (und dadurch Fette ausgewaschen werden können) habe ich auch keine klätschigen Stellen.
Ganz grob gerundet 15 €uro haben mich die Zutaten gekostet, einiges habe ich in Bioqualität eingekauft und die ätherischen Öle sind ebenfalls nicht ganz billig. Dafür habe ich 9 Stück Seife herausbekommen, da relativiert sich die Rechnung wieder, oder?
Eine Anfängerseife ist das sicher nicht, aber ich möchte euch anregen, euch selbst Gedanken zu machen über die Inhaltsstoffe, die ihr verwenden möchtet. Was vertragt ihr, was funktioniert bei euch, was steht in der Küche und wartet nur darauf, als Kosmetikrohstoff entdeckt zu werden? Was lässt sich gut kombinieren? So eine Seife, wie ich sie hier gemacht habe, könnt ihr kaum bis gar nicht im Laden oder Internet finden. Falls sie mir wegranzt,
so what, dann habe ich eben ein paar Euro in den Sand gesetzt. Aber sie zu benutzen, eine beruhigte Kopfhaut zu haben und dabei keine so super verkletteten Haarspitzen wie in den Monaten zuvor,
das ist mir mehr wert als 15€.
Wenn euch jetzt das Seifenherz höher schlägt, bastelt doch an einem eigenen Rezept. Oder schaut mal bei
Wuscheline vorbei, sie hat ganz viele tolle Seifen aus diversen Shops getestet.
[Schlagworte: Seife | Seifenwäsche | selbstgemacht | selbst gemacht | Pflegeseife | Conditionerseife | außergewöhnlich | nicht zu kaufen | Haarpflege ]
biovegan am 07. Juni 14
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Eingekauft #1 | bis Mai 2014 (London, Drogerie, Internet) und Selbstgemacht
In den letzten Wochen bin ich überhaupt nicht dazu gekommen, euch zu zeigen, was sich bei mir im Kosmetikbestand getan hat. Dabei habe ich recht viele neue Sachen gekauft und ausprobiert, und heute gebe ich euch mal einen Über
blick, was das war, im Sinne einer Fotoinventur:
Aus London habe ich ein paar Sachen mitgebracht, unter anderem diese:
Bei Amazingy habe ich die Pröbchenbestellung getestet:
Bei der Naturdrogerie habe ich den Shoprelaunch-Rabatt mitgenommen und unboxing-Fotos geschossen:
Außerdem habe ich zwei Seifen gemacht, eine super überfettete Haarseife und eine Peelingseife mit Enzymen (für meine noch winterlichen Füße):
Öle sind immer noch ein großes Thema, das sind die neuesten:
Gerade ist mein Päckchen von Hilla gekommen, und ich erwarte noch eine Bestellung von iHerb.
Falls euch etwas besonders interessiert, lasst es mich wissen. Wahrscheinlich versickert der größte Anteil meiner aufgenommenen Fotos in den Tiefen meiner Festplatte – wegen akuter nicht-mehr-Aktualität. Oder ihr bekommt die Sachen erst wieder zu sehen, wenn ich sie aufgebraucht habe …
[Schlagworte: Alima Pure | Alterra | Alverde | Amazingy | Balance Me | Bentley Organic | Betty Barclay | Bullrichs | Eco Cosmetics | Eliah Sahil | Essence | Eubiona | Faith in Nature | Farfalla | Hilla | Hiro | Kimberly Sayer | Kostkamm | Lakshmi | Liz Earle | Logona | Martina Gebhardt | Naturdrogerie | Neal's Yard Remedies | Pai | RMS Beauty | Sante ]
biovegan am 06. Juni 14
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In meinem Geburtstagskörbchen …
Ich habe den besten Partner der Welt ™. Zum Geburtstag hat er mir ein paar Sachen von meiner Wunschliste geschenk,
und er hat sich von meiner Aphrodite beraten lassen und selbst was ausgesucht, was er ebenfalls in mein Körbchen gepackt hat. Aphrodite selbst hat noch eine Kleinigkeit dazugetan und hübsch dekoriert.
Ausgepackt sah mein Geschenketisch so aus:
→ eine Packung Samenbomben für das Rasenstück vor unserem Küchenfenster
→ zwei Mini-Naturparfums von Farfalla (die kuscheln inzwischen mit denen von Mexi)
→ ein helblauer Benecos-Nagellack von meiner Wunschliste
→ eine Logona Augencreme, auch von meiner Wunschliste
→ Geburtstagskerze, Mini-Körperöl und Deko von meiner Aphrodite
→ Sante Nagellack in Coralle, ja, auch von meiner Wunschliste
Ich bin derzeit total begeistert von der Kombination (hell)blau und wassermelonenfarben. Sogar optisch passen meine Geschenke da haargenau rein:
Den blauen Benecos Lack habe ich schon getestet, der hält richtig gut, genauso wie die anderen Benecoslacke. Die Parfumproben sind auch gut, da muss ich mich nicht so auf einen Duft festlegen. Die Samenbomben? Alle geworfen! Den Rest hebe ich mir für die passende Gelegenheit auf.
biovegan am 01. Juni 14
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Seborrhoea Sicca #3: Reinigung Teil 2 – Produktvorschläge
Hier geht es zum ersten Post meines Beitrags zur Reinigung:
Seborrhoea Sicca #2: Reinigung Teil 1 – Produktkriterien
Mögliche Produkte (Auswahl):
*
Martina Gebhardt "Sheabutter Cleanser" (
klick zum Beitrag)
Demeter zertifiziert, ohne Alkohol, Glycerin und Duftstoffe, vegan; Codecheck empfehlenswert, ohne hormonell wirksame Stoffe
Inhaltsstoffe: Wasser, Olivenöl, Sheabutter, Lecithin, Kokosfettextrakte, Holunderwurzelauszug, Magnolienauszug, grüner Teeauszug, Rosenblütenhydrolat, spagyrische Essenz von Sheabutter, Gold, Silber, Schwefel.
*
Weleda "Mandel Wohltuende Reinigungsmilch" klick zum Beitrag
Natrue zertifiziert, ohne Glycerin und Duftstoffe, vegan; Codecheck empfehlenswert, ohne hormonell wirksame Stoffe
Inhaltsstoffe: Wasser, Mandelöl, Fettsäureglyzerid, Alkohol, Pflaumenkernöl, Xanthan, Milchsäure.
*
i+m Naturkosmetik "FREISTIL parfumfrei Reinigungsmilch"
BDIH zertifiziert, ohne Duftstoffe, nahezu alkoholfrei, vegan; Codecheck empfehlenswert, ohne hormonell wirksame Stoffe
Inhaltsstoffe: Wasser, Aloe Vera Saft, Sonnenblumenöl, Jojobaöl, Cetearyl Alcohol, Glyceryl Stearat Citrat, Glycerin, Mandelöl, Xanthan Gum, Glyceryl Caprylate, Sodium Levulinate, Sodium Anisate, Vanilleextrakt, Sodium Phytate, Sodium Lauroyl Lactylate, Vitamin E, Alkohol (<0,1%).
*
Dr. Hauschka "Reinigungsmilch" klick zum Beitrag
BDIH und Natrue zertifizierte Biokosmetik, vegan; Codecheck empfehlenswert, ohne hormonell wirksame Stoffe
Inhaltsstoffe: Wasser, Alkohol, Auszug aus Wundklee, Jojobaöl, Mandelöl, Aprikosenkernöl, pflanzliches Glycerin, fermentierter Auszug aus Hafer, Roggen und Weizen, Fettalkohole, Bentonit, Lecithin, Xanthan, Weizenkeimeiweiß-Hydrolysat, Ätherische Öle.
(Dieses Produkt ist für diejenigen unter euch, die keine Probleme mit Alkohol und ätherischen Ölen in der Reinigung haben.)
*
Do it yourself [DIY] Alternativen, die ihr ebenfalls testen könnt:
Roher Honig: auf das trockene Gesicht auftragen, mit nassen Händen aufemulgieren, mit Wasser abwaschen
Kaltgepresstes Öl, zb. Mandel, Distel oder Kokos: auf das trockene Gesicht auftragen, einmassieren, mit einem warmen und feuchten Baumwolltuch oder Schwammpad abnehmen – sofern eure Haut nicht empfindlich oder entzündlich ist
Diese Produkte stellen nur eine Auswahl dar, einen ersten Anhaltspunkt, um euch in der Fülle des Markts zurecht zu finden. Ich selbst habe alle vier Produkte schon mal gekauft, weil mir die INCI-Listen zugesagt haben.
Manche der Reinigungsprodukte sind rückfettend und hinterlassen einen Film auf der Haut, andere entfetten gründlicher. Beim Auftrag, dem Aufemulgieren bzw. dem Abnehmen können
Kosmetikhelfer eine großen Unterschied machen. Zu den folgenden Produkten bereite ich gerade einen separaten Blogpost vor, deshalb gibt es hier nur einen groben Überblick über die Eigenschaften und Vorteile.
Massagepad von Ebelin: Dieses rosa Gummipad aus dem DM Drogeriemarkt der Eigenmarke Ebelin kann den Unterschied machen zwischen "lieben" und "hassen" einer tensidfreien Reinigungsmilch. Wenn einem ein Produkt zu wenig reinigt oder zu klebrig erscheint – und das ist beim Umstieg auf tensidfreie, rückfettende Reinigungsprodukte wahrscheinlich der Fall – dann kann das Einmassieren mit Hilfe des Massagepads helfen, ein gereinigteres Gefühl zu geben und (durch weniger benötigtes Produkt) den rückfettenden Film zu minimieren.
Konjacschwamm: Den gibt es von verschiedenen Anbietern, zum Beispiel beim Drogeriemarkt Müller in der Naturkosmetikabteilung, im Bioladen oder übers Internet. Ein Konjacschwamm hilft beim Auftrag der Reinigungsprodukte und hält die Haut schön feucht, so daß das Produkt nicht 'einfach so' einzieht. Auch das Aufemulgieren gelingt gut, und beim Abwaschen hilft der Schwamm auch toll. Durch seine sehr leichte Massage- oder Peelingwirkung wird die Haut gut gereinigt. Meist bleibt kein klebriger Film auf der Haut zurück, doch es entsteht kein Spannungsgefühl, wenn man rückfettende Reinigungsprodukte verwendet.
Schwammpads: Die kennt ihr alle, es gibt sie in jeder Drogerie (gelbe oder rosa Schwämme in der Form von Wattepads im Zweier- oder Viererpack) oder, etwas größer, von Hauschka und anderen. Solche Schwammpads helfen besonders gut, am Haaransatz bzw. am Übergang zum Hals das Reinigungsprodukt abzunehmen. Sie haben eine hohe Massagewirkung und können im Dauergebrauch zum Abnehmen der Reinigung im ganzen Gesicht zu reizend sein. Aber wenn euch eure Reinigungsmilch auch im Gebrauch mit einem Massagepad oder Konjacschwamm zu fettig ist, probiert solche Schwammpads aus, bevor ihr die Reinigung in den Müll werft.
Abschminktuch von Barbara Hofmann: Diese weißen Tücher bekommt man zum günstigen Preis im Müller Drogeriemarkt, etwas teurer gibt es sie auch bei Douglas oder über den Hersteller selbst. Die Tücher sind aus einem absolut glatten, im feuchten Zustand anschmiegsamen Material und härten beim Trocknen komplett durch. Anstatt die Reinigung mit Wasser aus dem Gesicht abzuwaschen kann man sie mit einem solchen Tuch aufsaugen. Diese Tücher sind das sanfteste, was ich je kennengelernt habe, um etwas vom Gesicht abzuwischen!
Baumwolltücher / Musselin Cloth: Wenn man mit der "Hot Cloth"-Methode gut zurecht kommt oder Hautschüppchen entfernen möchte, kann man mit den Tüchern diverser Anbieter auch jede andere Reinigung abnehmen. Der Vorteil ist, dass man sie warm anwenden kann, das öffnet die Poren. So eine warme Kompresse kann helfen, dass die Poren besser gereinigt werden, und Wirkstoffe nachher besser aufgenommen werden. Nachteil ist aber, dass die Haut durch das Abreiben gereizt werden kann. Wer also sehr empfindliche oder entzündliche Haut hat, dem rate ich von Baumwolltüchern ganz klar ab.
Bitte denkt daran, dass ihr alle Kosmetikhelfer nach jeder Benutzung reinigen müsst. Das Massagepad muss gründlich mit Seife oder Duschgel eingeschäumt werden, dann kann man es zum Trocknen an eine Fliese drücken. Ein Konjacschwamm muss gut durchgeschäumt werden und danach komplett durchtrocknen; wer so was benutzen will, sollte mindestens vier Exemplare zum Durchrotieren haben. Schwammpads, Abschminktücher und Baumwolltücher gehören nach jedem Benutzen in die Waschmaschine.
"Und womit soll ich jetzt anfangen? Die vielen Informationen verwirren mich blos … !"
Wenn ihr überhaupt nicht wisst, womit ihr starten sollt beim Umstieg auf tensidfreie Reinigung, dann kann ich euch folgende Kombinationen von Reiniger und Kosmetikhelfer vorschlagen.
Hau(p)tproblem spannende Haut: Sheacleanser und Massagepad (gut rückfettend und reinigend)
Hau(p)tproblem unreine Haut: Hauschka Reinigungsmilch und Baumwolltuch (rückfettend und leicht peelend)
Hau(p)tproblem sensible und gerötete Haut: duftstofffreies Reinigungsprodukt und Konjacschwamm (verträglich aber gründlich)
Hau(p)tproblem fettige Haut: Reinigungsprodukt und Schwammpad (durch das Schwammpad kann man einiges der rückfettenden Wirkung abmildern, folgende Pflege liegt unter Umständen weniger auf)
Hau(p)tproblem verletzte Haut: Weleda Reinigungsmilch und Hofmann Abschminktuch (extrem sanfte Reinigung)
In meinem nächsten Beitrag zu trockener Fetthaut zeige ich euch den Schritt des Klärens bzw. Tonisierens. Meinen Überblicksbeitrag zu trockener Fetthaut findet ihr hier
klick.
Mein Naturkosmetikbaukasten für Reinigung und Pflege von trockener Fetthaut:
A – Abschminken
B – Reinigen (
Teil 1 |
Teil 2)
C –
Klären und Tonisieren
D – evtl. Serum und Spezialpflege
E1 – Pflegen
E2 – Pflegen (evtl. mit AHA / BHA)
F – Extrapflege für spezielle Hautpartien
G – Sonnenschutz
H – Enzympeeling
I – Ölmassage
J – Maske
K – Packung
Dekorative Kosmetik
Die Schritte morgens, täglich: B, C, D, E1, F, G
Die Schritte abends, täglich: A, B, C, D, E2, F
Wöchentliche Pflegeschritte: E2 oder H, I, J, K
Der Artikel spiegelt meine persönliche Meinung wieder. Mir wurden weder Produkte zur Verfügung gestellt noch andere geldwerte Leistungen oder Zahlungen entgegengebracht. Ich übernehme keine Verantwortung dafür, wenn Produkte bei euch nicht den gewünschten Erfolg bringen.
[Schlagworte: Seborrhoea sicca | Seborrhö sicca | Trockene Fetthaut | fett-trockene Haut | trockener Talgfluss ]
biovegan am 30. Mai 14
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Seborrhoea Sicca #2: Reinigung Teil 1 – Produktkriterien
Die Reinigung ist der erste Schritt in der morgendlichen Hautpflege. Daher erkläre ich euch heute den Schritt der Reinigung innerhalb meines Baukastenprinzips. Da mein Beitrag sehr lang ist, habe ich ihn in zwei Postings aufgesplittet!
Um die Haut von Talg, Abbauprodukten und Schmutz zu befreien, sollte sie täglich gereinigt werden – möglichst mild und schonend, ohne die Haut zu reizen. Dazu eignen sich tensidfreie Reinigungscremes, Reinigungsmilchen oder Reinigungslotionen auf Basis von Pflanzenölen. Diese Produkte werden auf die trockene oder feuchte Haut aufgetragen (Packungsanweisung lesen!), leicht einmassiert und anschließend mit Wasser abgewaschen. Danach kann man die Haut mit einem frischen Handtuch sanft trockentupfen, oder man tupft mit den Händen vorsichtig das Gesicht ab und die Hände am Handtuch. Die Haut sollte direkt nach der Reinigung nicht spannen!
Positive Kriterien bei der Produktauswahl:
*
"Reinigungscreme" oder "Reinigungsmilch" im Produktnamen
Greift im Regal zu Produkten, die sich "Reinigungscreme" oder "Reinigungsmilch" nennen. Steht zusätzlich noch drauf, dass sie rückfettend oder tensidfrei sind, lohnt sich eine weitere Betrachtung auf jeden Fall.
*
gute INCI Liste
Stehen vorne in der Inhaltsstoffliste Rohstoffe wie Mandelöl, Olivenöl, Sheabutter oder ähnliche hochwertige Öle, Hydrolate oder Aloe Vera? Versteht ihr, was ihr lest? Gut!
*
Allergien und persönliche Vorlieben
Sind in der vollständigen Deklaration der Inhaltsstoffe keine Sachen gelistet, die ihr nicht vertragt oder auf die ihr sogar allergisch reagiert? Treffen die Rohstoffe eure Vorlieben was eure Haut bisher gut vertragen hat? Gut!
*
Siegel
Ist das Produkt mit einem Siegel von Demeter, ICADA, BDIH, Natrue oder Ecocert versehen? Gut!
*
Preis und Nachkauf
Seid ihr bereit, den Preis für dieses Produkt zu bezahlen? Und zwar nicht nur einmal, sondern immer wieder? Falls die Reinigung euch in der Anwendung zusagt, sollte ein Nachkauf nicht am hohen Preis scheitern. Liegt das Produkt im Budget? Gut!
Negative Kriterien bei der Produktauswahl:
*
Produkte mit Tensiden bzw. Mizellenlotionen
Tenside und Mizellenlotionen entfetten die Haut bei der Reinigung sehr stark. Besser ist es, ein cremiges Produkt auf der Haut aufzuemulgieren. Dabei verbinden sich Schmutz, Talg und Schweiß mit der Emulsion. Das Gemisch lässt sich abwaschen, ohne die Haut komplett zu entfetten.
*
Produkte, bei denen Duftstoffe (Duft, Parfum, Aroma) vorne in der INCI-Liste stehen
Duftstoffe aus ätherischen Ölen können die Haut reizen oder bereits gereizte Haut weiter irritieren. Hier sollte man aus dem Kreislauf ausbrechen und Produkte verwenden, die möglichst wenig Reizpotential besitzen. Es gibt natürlich auch ätherische Öle, die helfen, die Haut im Gleichgewicht zu halten. Solche ätherischen Öle sind dann meistens positiv auf dem Produkt beworben und werden namentlich in der Inhaltsstoffliste aufgeführt. Werden die ÄÖs nur des Duftes wegen zugegeben, tauchen sie in der Liste als Duft, Parfum oder Aroma auf, und weiter hinten in der Liste sind die allergenen Bestandteile gelistet (wie Geraniol, Citronellol, etc.). Kritisch ist ein Produkt auf jeden Fall zu betrachten, wenn der Duft vor anderen beworbenen Wirkstoffen (Arganöl, Sheabutter, Rosenkernöl, …) auftaucht – denn das bedeutet, dass verhältnismäßig viel Duft und wenig hochwertige Wirkstoffe verwendet wurden. Produkte ohne Duftstoffe sind außerdem homöopathieverträglich.
*
Produkte, deren erste vier Inhaltsstoffe aus Wasser, Alkohol, Glycerin und Sonnenblumenöl bzw. Sojaöl bestehen
Günstige Drogerieprodukte bestehen großenteils aus günstigen Inhaltsstoffen. In den meisten Fällen sitzen diese vier Inhaltsstoffe auf sechs der vorderen Plätze: Wasser, Alkohol, Glycerin, Sonnenblumenöl oder Sojaöl. Dazu kommt meistens noch ein Emulgator (oft Cetyl Alkohol und/oder Cetearyl Alkohol).
Alkohol trocknet die Haut aus. Wenn man die Wahl hat zwischen einem Produkt mit Alkohol und einem Produkt ohne, dann sollte man das Produkt ohne Alkohol vorziehen.
Ebenso verhält es sich mit Glycerin. Dieser Stoff ist hygroskopisch, er bindet also Wasser sehr gut. Das bedeutet aber auch, dass er Wasser anzieht. Im Sommer, wenn die Luft feuchter ist und wir oft draußen sind, stellt Glycerin oftmals kein Problem dar. Aber im Winter, bei trockener Heizungsluft drinnen und schneidend kalter, trockener Luft draußen, schon. Denn dann steht dem Glycerin keine Feuchtigkeit von außen zur Verfügung, die es sich greifen kann, um sie an sich zu binden. In diesem Fall entzieht das Glycerin, das oben auf der Haut ist, den tieferen Hautschichten die Feuchtigkeit. Um zwischen Winter und Sommer keine Umstellung in den Produkten machen zu müssen ist es also sinnvoll, gleich auf Glycerin zu verzichten.
Sonnenblumenöl und Sojaöl sind keine per se schlechten Inhaltsstoffe. Wenn jedoch schon die Basis eines Produkts auf billigen Inhaltsstoffen aufbaut, sollte man sehr kritisch sein, was sonst noch so drin steckt. Selbst hochwertige Inhaltsstoffe auf den hinteren Plätzen können minderwertigere auf den vorderen nur schlecht ausgleichen.
*
Produkte, die nicht zertifiziert sind (durch z.B. Demeter, ICADA, BDIH, Natrue, Ecocert, …)
In vielen Produkten im Naturkosmetikbereich sind gute Wirk- und Inhaltsstoffe enthalten. Auch einzelne Bestandteile, vor allem Extrakte, werden in Bioqualität verwendet. Aber das oft nur in geringem Anteil oder deshalb, weil man dann z.B. mit "Bio" auf der Vorderseite werben kann. Zudem verwenden einige Hersteller Stoffe, die nicht für eines der Siegel zugelassen sind (Urea, Panthenol, …), und können daher ein solches Produkt nicht zertifizieren lassen. Außerdem sollte man bei wirklich jedem Produkt genau nach dem Siegel schauen, denn nicht immer sind auch wirklich alle Produkte einer Serie oder eines Herstellers zertifiziert. Oder es wird ein Siegel vergeben, das nicht aussagekräftig über die Inhaltsstoffe ist (zum Beispiel, wenn eine Karton-Umverpackung aus Papier aus nachhaltig bewirtschaftetem Wald hergestellt wurde). Wenn man einen Mindeststandard der Inhaltsstoffe in seinem Produkt haben möchte, richtet man sich am einfachsten nach den Siegeln von ICADA, BDIH, Natrue oder Ecocert.
(Wenn man erst mal geübt darin ist, INCI Listen zu lesen, kann man auch echte nicht-zertifizierte Naturkosmetik erkennen. Aber ich möchte hier ja einen Überblick geben, wie man am besten in die Thematik einsteigen kann!)
*
Produkte mit Peelingkörpern (gemahlene Mandeln, gemahlene Aprikosenkerne, Jojobaperlen, …)
Alles, was schrubbelt, reizt die Haut. So lange man entzündete Hautpartien oder offene Pickel hat, sollte man auf jeden Fall auf mechanische Peelings verzichten. Auch dann, wenn die Haut sich verbessert, ist ein Enzympeeling die bessere Wahl.
Hier geht es zum zweiten Post meines Beitrags zur Reinigung:
Seborrhoea Sicca #3: Reinigung Teil 2 – Produktvorschläge
Mein Naturkosmetikbaukasten für Reinigung und Pflege von trockener Fetthaut:
A – Abschminken
B – Reinigen (
Teil 1 |
Teil 2)
C –
Klären und Tonisieren
D – evtl. Serum und Spezialpflege
E1 – Pflegen
E2 – Pflegen (evtl. mit AHA / BHA)
F – Extrapflege für spezielle Hautpartien
G – Sonnenschutz
H – Enzympeeling
I – Ölmassage
J – Maske
K – Packung
Dekorative Kosmetik
Die Schritte morgens, täglich: B, C, D, E1, F, G
Die Schritte abends, täglich: A, B, C, D, E2, F
Wöchentliche Pflegeschritte: E2 oder H, I, J, K
Der Artikel spiegelt meine persönliche Meinung wieder. Mir wurden weder Produkte zur Verfügung gestellt noch andere geldwerte Leistungen oder Zahlungen entgegengebracht. Ich übernehme keine Verantwortung dafür, wenn Produkte bei euch nicht den gewünschten Erfolg bringen.
[Schlagworte: Seborrhoea sicca | Seborrhö sicca | Trockene Fetthaut | fett-trockene Haut | trockener Talgfluss ]
biovegan am 30. Mai 14
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Wie pflege ich Seborrhoea Sicca? #1 [mein Baukastenprinzip mit NK]
Viele Jahre war ich mir über mein Hautbild unsicher. Ich hatte immer viele Pickelchen, Mitesser und Milien, also war meine Haut wohl unrein. Dabei glänzte sie und war von einem öligen Film überzogen. Also war meine Haut wohl fettig. Sobald ich den Fettfilm mit Waschgel abgewaschen hatte, war meine Haut sehr trocken und spannte. Das war ein Anzeichen für trockene Haut. Davon abgesehen hatte ich ein Schmirgelpapiergefühl: strich man über die Haut, so fühlte man kleine Verhärtungen wie bei grobem Sandpapier. Besonders ausgeprägt war das im Kiefer- und Schläfenbereich. Außerdem habe ich viele Rötungen im Gesicht, mein Hautbild wirkt fleckig und ungleichmäßig, einige Produkte sorgen für ein Kribbeln oder Wärmeentwicklung auf der Haut. Das spricht für eine sensible, leicht zu Irritationen neigende Haut. Große Poren im Nasen- und Stirnbereich habe ich auch.
Zusammenfassend: meine Haut war unrein, fettig, trocken, sensibel, gerötet und großporig. Jahrelang habe ich versucht, meine Haut richtig zu pflegen, den störenden Fettglanz wegzubekommen und dabei das Spannungsgefühl zu mindern. Ohne Erfolg. Erst, als ich auf
Siccas Blog gestoßen bin, habe ich mich wirklich wiedererkannt:
Ich habe trockene Fetthaut!
Bei trockener Fetthaut funktioniert, grob gesagt, die Hautbarriere nicht. Feuchtigkeit geht verloren (dadurch leidet der Säureschutzmantel), und um elastisch zu bleiben, fettet die Haut nach. Der Talgfluss ist zäh, es entstehen Pickel, Mitesser. Durch zu scharfe und häufige Reinigung kann es zu verstärkten Symptomen, Überempfindlichkeit und Entzündungen kommen. Wer sich für eine ausführlichere Beschreibung interessiert, dem empfehle ich den
einführenden Beitrag auf Siccas Blog.
Sicca baut ihre Routine meist auf konventionellen Produkten auf. Viele ihrer Produkte wollte ich nicht verwenden, aber dennoch den Sinn, der dahintersteckt, übernehmen. Über fast eineinhalb Jahre hinweg habe ich inzwischen meine Haut nach dem tatsächlichen Hautzustand gepflegt. Es hat sich gelohnt, meine Haut hat sich sehr verbessert!
Da draußen im Netz gibt es immer noch viel zu wenig Informationen zur Pflege von fett-trockener Haut. Schon gar nicht, wenn man wie ich, auf Naturkosmetik setzt und am liebsten zertifizierte und/oder vegane Produkte einsetzen möchte. Daher starte ich heute auf meinem Blog eine neue Serie: ich zeige euch verschiedene Schritte für Tages- und Nachtpflege und wöchentliche Anwendungen. Ich erkläre euch, welche Produkte ihr sinnvollerweise benutzen solltet und gebe euch Anhaltspunkte, wie ihr solche Produkte im Laden erkennt. Ich stelle euch Möglichkeiten vor, wie ihr die Produkte anwenden und kombinieren könnt, und zwar in verschiedenen Schritten im Baukastenprinzip. So könnt ihr selbst wählen, was eurer Haut gerade gut tut, und was euch hilft, weiter in die richtige Richtung zu gelangen.
Das sind die Schritte (oder Stufen) meines Naturkosmetikbaukastens für Reinigung und Pflege von trockener Fetthaut:
A – Abschminken
B – Reinigen (
Teil 1 |
Teil 2)
C –
Klären und Tonisieren
D – evtl. Serum und Spezialpflege
E1 – Pflegen
E2 – Pflegen (evtl. mit AHA / BHA)
F – Extrapflege für spezielle Hautpartien
G – Sonnenschutz
H – Enzympeeling
I – Ölmassage
J – Maske
K – Packung
Dekorative Kosmetik
Die Schritte morgens, täglich: B, C, D, E1, F, G
Die Schritte abends, täglich: A, B, C, D, E2, F
Wöchentliche Pflegeschritte: E2 oder H, I, J, K
Mein nächster Beitrag zur seborrhoea sicca befasst sich mit
Stufe B, der Reinigung.
Wenn ihr selbst trockene Fetthaut habt und positive Erfahrungen mit zertifizierter Naturkosmetik gemacht habt, teilt sie mir gerne per Mail mit (Betreff: trockene Fetthaut"). Auch Fragen oder Problemstellungen könnt ihr mir gerne mailen. Ansonsten freue ich mich natürlich sehr über Kommentare hier im Blog!
[Schlagworte: Seborrhoea sicca | Seborrhö sicca | Trockene Fetthaut | fett-trockene Haut | trockener Talgfluss ]
DIY Natron Deocreme [Anleitung]
Seit schätzungsweise zwei Jahren benutze ich Deocreme auf Natronbasis. Meine ersten beiden Döschen habe ich von einer Forumskollegin bekommen. Als die leer waren, habe ich angefangen, meine Deocreme selbst herzustellen.
Hier habe ich ein Rezept für euch:
1 Teelöffel Zinkoxid
1 Teelöffel weiße Tonerde
2 Teelöffel Backnatron, ganz fein zermörsert
3 Teelöffel Sheabutter, geschmolzen
Ätherische Öle (Salbei, Muskatellersalbei, Krauseminze, Lavendel, ...), tropfenweise
+ so viel Mandelöl, dass euch die Konsistenz zusagt
So geht's:
* Zuerst mörsere ich das Backnatron bis es nicht mehr so krümelig ist, dann mische ich es mit der Tonerde und dem Zinkoxid.
* Die Sheabutter schmelze ich in einer kleinen Glasschüssel im Wasserbad.
* Zu der Sheabutter gebe ich das Pulvergemisch. Das wird eine ziemlich feste Masse …
* … und ich gebe so viel Mandelöl dazu, bis es ungefähr die Konsistenz von Zahnpasta hat. Gut rühren damit sich alles gleichmäßig verteilt!
*Anschließend bedufte ich die Deocreme (wenig!) mit ätherischen Ölen. Salbei und Muskatellersalbei wirken durch enthaltenes Farnesol der Geruchsbildung entgegen. Andere ätherische Öle gebe ich nach meiner persönlichen Vorliebe dazu. Derzeit mag ich es zitrusfrisch, in meiner aktuellen Mischung sind Salbei, Blutorange, Mandarine und Krauseminze.
* Jetzt nehme ich die Schüssel aus dem Wasserbad und lasse die Masse unter gelegentlichem Rühren abkühlen. Durch das Rühren setzt sich nichts ab und die Deocreme bleibt homogen.
* Wenn das Deo noch etwas mehr als handwarm ist, fülle ich es in ein Gefäß. (In dieser Schraubdose war mal eine Körperbutter aus dem Drogeriemarkt.)
Wenn man die Tonerde aus dem Rezept weglässt, braucht man auch weniger Öl. Dann sind Natron und Zinkoxid in höherer Konzentration enthalten, daher reicht eine kleinere Menge Deocreme für die tägliche Verwendung. Derzeit mag ich es aber ein bischen pflegender und lasse sowohl Tonerde als auch Mandelöl im Rezept drin.
Pro Achsel verwende ich etwas mehr als eine erbsengroße Menge.
Mich stört es nicht, falls das Natron mal etwas krümeliger ist. Dafür kann ich mir die Duftmischung so aussuchen, wie ich grade drauf bin! Meine letzte Mischung war sehr zitronig mit ätherischem Öl von Zitrone, Limette, Mandarine, Blutorange, Grapefruit, Salbei, Krauseminze. Theoretisch kann man die Deocreme auch mit Parfumöl beduften, aber das mag ich nicht, irgendwie, obwohl ich aus meiner besten Seifensiederzeit noch viele Parfumöle daheim habe.
Rührt ihr euer Deo auch selbst? Wenn ja: was ist eure Lieblingsmischung?